14. Todestag von Hatun Sürücü
Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung
c/o Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Pressemitteilung
14. Todestag von Hatun Sürücü
Mittwoch, den 07.02.2019, 14 Uhr
Oberlandgarten 1/ Ecke Oberlandstraße, 12099 Berlin-Tempelhof
Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung gedenkt der Opfer von Gewalttaten im Namen der Ehre
Der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung ruft zum Gedenken an Hatun Sürücü sowie alle Opfer von Gewalt im Namen der Ehre auf. Die Gedenkveranstaltung, zu der das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg einlädt, findet am 7. Februar 2019 um 14 Uhr am Gedenkstein für Hatun Sürücü (Oberlandgarten 1/Ecke Oberlandstraße in 12099 Berlin-Tempelhof) statt. Die Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler wird eine Rede zum Gedenken an Hatun Sürücü halten.
Am 7. Februar 2005 wurde Hatun Sürücü mit 23 Jahren von ihrem jüngeren Bruder auf offener Straße in Berlin-Tempelhof erschossen. Sie wollte ein freies und selbstbestimmtes Leben führen und hat damit bewusst gegen die strengen Regeln und tradierten Ehrvorstellungen ihrer Familie verstoßen. Hatun Sürücüs Schicksal steht für viele Mädchen und Frauen, die unter Gewalt im Namen der Ehre leiden. Sie leben in patriarchalisch geprägten Familien, in denen sie kontrolliert werden und in denen voreheliche Beziehungen verboten sind. Auch junge Männer sind betroffen, insbesondere wenn ihr Lebensentwurf nicht der heterosexuellen Norm entspricht. Homosexualität ist geächtet, die Jungfräulichkeit (der Frau) das höchste Gut und Grundvoraussetzung für das Ansehen der ganzen Familie. Diese tradierten Werte kollidieren im Laufe des Erwachsenwerdens mit der Suche nach selbstbestimmten Lebenswelten und dem Erwachen der eigenen sexuellen Wünsche. Die daraus entstehenden Konflikte scheinen oft unlösbar. Bei Vielen enden sie mit einer Zwangsverheiratung, bei Manchen, wie im Falle Hatuns, mit einem „Ehren“-Mord. ... weiterlesen
Pressemitteilung: Wildwasser feiert 35-jähriges Jubiläum – Franziska Giffey gratuliert persönlich
Pressemitteilung:
Wildwasser feiert 35-jähriges Jubiläum – Franziska Giffey gratuliert persönlich
Am 5. Oktober begeht Wildwasser e.V. Berlin sein 35-jähriges Jubiläum – und alle kommen. Besonders freuen wir uns über die Zusage von Dr. Franziska Giffey, persönlich ihre Grußworte zu überbringen und die Anerkennung, die sowohl unsere Arbeit bei Wildwasser als auch das Thema sexualisierte Gewalt durch ihren Besuch erfahren. Außerdem werden Johannes-Wilhelm Rörig, unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Barbara König, Berliner Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sowie Sigrid Klebba, Staatssekretärin für Bildung, Jugend und Familie, das Wort an die Jubiläumsgesellschaft richten.
Und tatsächlich: in den vergangenen 35 Jahren ist Wildwasser von einer kleinen Selbsthilfeinitiative zu einem professionellen Träger mit einem ausdifferenzierten Angebot gewachsen – von A wie Anlaufstelle bis Z wie Zeuginnenbegleitprogramm reichen die Unterstützungsformen, die Betroffene heute bei uns finden. In unserer Geschichte haben wir immer wieder eine Vorreiterinnenrolle bei der Arbeit gegen sexualisierte Gewalt eingenommen und professionelle Standards für die Arbeit mit von Gewaltbetroffenen Menschen entwickelt.
Jährlich beraten wir bis zu 2.000 betroffene Mädchen, Frauen und Trans* sowie bis zu 800 unterstützende Personen in unseren drei Beratungsstellen. Der Mädchennotdienst und die Wohngruppe Donya nehmen jährlich bis zu 90 Jugendliche auf, die nicht mehr zu Hause leben können. 23 geflüchtete Mädchen fanden im Jahr 2017 ein Zuhause in unseren Wohngruppen. Unsere Mitarbeiterinnen sprechen neun Sprachen, was für viele Betroffene den Zugang zu unserem Unterstützungsangebot und das Sprechen über das Erlebte erleichtert.
Neben der feierlichen Eröffnung werden wir bei unserer Jubiläumsfeier einen Raum für den Austausch zwischen Mitarbeiter*innen, externen Fachpersonen und Politik eröffnen und damit an eine wichtige Wildwasser-Tradition anknüpfen. Die einzelnen Bereiche des Vereins stellen sich vor und ermöglichen einen tieferen Einblick in die Arbeit von Wildwasser. In einem Worldcafé wollen wir die gesellschaftliche Debatte um sexualisierte Gewalt vorantreiben und das Thema unter verschiedenen Aspekten beleuchten. An den Thementischen wird zum Beispiel die Wichtigkeit des betroffenenkontrollierten Ansatzes oder der Umgang mit Mehrfachdiskriminierungen diskutiert.
Der Tag wird abgerundet durch ein anschließendes Bühnenprogramm im Südblock, wo durch die Künstler*innen FaulenzA, Lahya und Babsi Tollwut feministische Forderungen noch einmal eine andere Ausdrucksform finden. Denn: wir feiern 35 Jahre guter und wichtiger Arbeit – aber es gibt noch viel zu tun!
Kontakt:
Irina Stolz, Geschäftsführerin Wildwasser e.V.
030/48628232
Dorothea Zimmermann, Geschäftsführerin Wildwasser e.V.
Berliner EHS-Beratung zum "Fonds sexueller Missbrauch"
Beratung zum Fonds „Sexueller Missbrauch“ des ergänzenden Hilfesystems (EHS)
Betroffene von sexualisierter Gewalt in ihrer Kindheit und Jugend können beim Fonds „Sexueller Missbrauch“ einen Antrag stellen. Beantragt werden können Leistungen, die die Folgen der Gewalt lindern können. Die EHS-Beratung unterstützt und berät, wie ein Antrag gestellt werden kann und welche Voraussetzungen zu beachten sind.
Um einen Antrag stellen zu können, muss:
- die Gewalt in Deutschland (BRD oder DDR) vor dem 30. Juni 2013 geschehen sein,
- die betroffene Person muss minderjährig gewesen sein,
- und die gewaltausübende Person muss entweder aus dem (im weitesten Sinne) familiären Umfeld gestammt haben oder aber als Angestellter einer staatlichen Institution (Schule, Kindergarten etc.) aufsichtspflichtig gewesen sein.
Es können Leistungen wie Psychotherapien (auch solche, die die Krankenkasse nicht oder nicht mehr zahlt), Fortbildungen etc. beantragt werden. Pro Person beträgt die beantragbare Summe maximal 10.000 Euro. Prinzipiell ist alles beantragbar, was Folgen der Gewalt lindern kann.
Die EHS Beratungsstelle bei Wildwasser läuft zum 31.12.2019 aus. Es können selbstverständlich weiter Anträge gestellt werden, der Fonds ist entfristet. Unterstützung bei der Antragsstellung bieten ab dem 01.01.2020 für Personen unter 27 Jahre die Wildwasser Mädchenberatungen an, für Personen über 27 Jahre die Selbsthilfe und Beratung.
Weitere Beratungsstellen bundesweit finden sich hier: http://www.fonds-missbrauch.de/?18
Gemeinsam gegen Gewalt - Integrierte Maßnahmenplanung
Endfassung der Integrierten Maßnahmenplanung, wie sie am 22.6.auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt und an die Fraktionen des Abgeordnetenhauses geschickt wurde.
ichhabeangezeigt.org
Sie haben als Betroffene_r
Erfahrungen mit einem Strafverfahren? Welche Erfahrungen mit der Polizei,
Gutachter_innen, dem Verfahren, der Gerichtsverhandlung und der Rechtsprechung
haben Sie gemacht? Waren sie über Ihre Rechte informiert worden? Hatten sie
Unterstützung durch eine Nebenklagevertretung oder psychosozialen Prozessbegleitung?
Ab sofort können Betroffene nach einer Anzeige von sexualisierter Gewalt ihre
Erfahrungen mit der Polizei, Gutachter_innen, dem Verfahren, der
Gerichtsverhandlung und der Rechtsprechung in einem Blog mitteilen. Zwei
Mitglieder des Betroffenenrates, Renate Bühn und Dorina Kolbe, wollen mit dem
Blog www.ichhabeangezeigt.org
Betroffenen von sexualisierter Gewalt als Kind, Jugendliche_r oder als
Erwachsene_r ein Forum bieten, ihre Erfahrungen und die Lücken unseres
Rechtssystems sichtbar zu machen.
Eine repräsentative bundesweite Studie über den Umgang mit Sexualstraffällen
bei der Polizei, den Staatsanwaltschaften und Strafgerichten ist notwendig. Die
Blogbetreiberinnen wollen gemeinsam mit dem Betroffenenrat die Rückmeldungen
dokumentieren und auswerten und damit öffentliche Aufmerksamkeit und
politischen Handlungsdruck erzielen.
Pressemitteilung
Berlin beteiligt sich am Fonds sexueller Missbrauch
Beratungsstelle unterstützt Betroffene bei der Antragsstellung
Anfang des Jahres 2010 machten Berichte über sexualisierte Gewalt in Familien und in Institutionen wie Schulen oder Kirchen Schlagzeilen. Aus diesem Grund wurde das Ergänzende Hilfesystem (EHS) eingerichtet, dessen Kernstück der Fonds Sexueller Missbrauch ist.
Der Fonds Sexueller Missbrauch im familiären Bereich wurde zum 1.5.2013 gegründet. Seitdem können Betroffene, die in der Familie sexualisierte Gewalt erfahren haben, Anträge beim Fonds auf Hilfeleistungen von bis zu 10.000 Euro stellen.
In den vergangenen zwei Jahren haben sich nun mehr und mehr Institutionen in der Trägerschaft von Bund, Land und den Kirchen bereit erklärt, dem Ergänzenden Hilfesystem beizutreten. Dies ermöglicht auch Personen, die in diesen Institutionen sexualisierte Gewalt erfahren haben, Anträge auf Hilfeleistungen zu stellen. Das Land Berlin ist dem Ergänzenden Hilfesystem im August 2015 beigetreten. Daher können nun auch Personen Anträge stellen, die innerhalb von Institutionen sexualisierte Gewalt erfahren haben, in denen das Land Berlin Arbeitgeber war.
Um die Antragstellung zu erleichtern und zu begleiten, hat Berlin eigens eine Beratungsstelle für diesen Bereich eingerichtet: In Trägerschaft von Wildwasser e.V. hat zum 1. Oktober 2015 die Berliner Beratungsstelle zum Thema Ergänzendes Hilfesystem (kurz: Berliner EHS-Beratung) ihre Arbeit aufgenommen. Die Beratungsstelle bietet Informationen rund um das Ergänzende Hilfesystem an, klärt über Antragsvoraussetzungen auf und unterstützt Personen bei der Antragsstellung. Wildwasser e.V. und Tauwetter e.V., die in der EHS Beratung kooperieren, verfügen über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Betroffenen sexualisierter Gewalt.
Telefonische Beratung und Terminvereinbarung:
Wildwasser e.V.
Friesenstr. 6
10965 Berlin
Tel. 030/69517917
Montag 16:00 bis 18:00 Uhr und Mittwoch 9:00 bis 11:00 Uhr
Und per Mail an ehs@wildwasser-berlin.de
Tauwetter e.V.
Gneisenaustr. 2
A
10961 Berlin
Tel. 030 / 816 19 114
Dienstag 16:00 bis 18:00 Uhr und Donnerstag 17:00 bis 19:00 Uhr
Sowie per mail an ehs@tauwetter.de
www.ehs-beratung.wildwasser-berlin.de
www.wildwasser-berlin.de
Pressemitteilung von Wildwasser e.V.: Louise-Schroeder-Medaille 2014 geht an Wildwasser e.V. Berlin
Parlamentspräsident
Ralf Wieland wird in einer Feierstunde am Donnerstag, dem 3. April 2014, um
18.00 Uhr im Festsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin die Louise-Schroeder-Medaille
an Wildwasser e.V. überreichen. Das Präsidium des Abgeordnetenhauses folgt mit
seinem Beschluss einem Vorschlag des Kuratoriums „Louise-Schroeder-Medaille“.
Die Laudatio wird von der Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali
gehalten.
Wildwasser e.V. Berlin arbeitet seit über 30 Jahren gegen sexuelle Gewalt an
Mädchen und Frauen. Schon 1982 gründeten zwei mutige Frauen in Berlin die erste
Selbsthilfegruppe von Frauen, die in der Kindheit sexualisierte Gewalt erfahren
hatten. Im Oktober 1983 wurde der Verein in das Vereinsregister eingetragen.
Die Arbeit des Vereins hat sich in den letzten 30 Jahren weiterentwickelt:
Heute besteht Wildwasser e.V. aus der Selbsthilfe und Beratung für
Frauen/Trans*, die sexuelle Gewalt als Mädchen erfahren haben, dem Infoladen,
der nächtlichen Frauenkrisenanlaufstelle FrauenNachtCafé, den
Mädchenberatungsstellen für Mädchen, die sexualisierte Gewalt erfahren,
unterstützende Personen und Professionelle, dem Mädchennotdienst mit
Anlaufstelle (in Kooperation) und Krisenwohnung, der interkulturellen
Wohngruppe DonyA, betreutem Zweierwohnen und ambulanten Hilfen zur Erziehung.
„Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unserer feministischen, parteilichen, inter- oder transkulturellen Arbeit gegen sexualisierte Gewalt durch die Verleihung der Louise-Schroeder-Medaille,“ sagt Iris Hölling, Geschäftsführerin von Wildwasser e.V. „Wir begreifen diese Auszeichnung als Ermutigung in unserem Kampf gegen sexualisierte Gewalt nicht nachzulassen und uns weiter für Mädchen und Frauen / Trans*, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, und ihr Recht auf selbstbestimmte Unterstützung einzusetzen. Auch die gesellschaftliche und politische Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt muss sich verändern: Bestehende Macht – und Geschlechterverhältnisse, die sexualisierte Gewalt begünstigen, müssen reflektiert und in Frage gestellt werden und auch die gesellschaftlichen Akteur_innen müssen sich mit dem Ausmaß sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Jungen auseinandersetzen und ihre Verantwortung für den Schutz vor sexualisierter Gewalt wahrnehmen. Solange wir sexualisierte Gewalt nicht verhindern können, besteht eine gesellschaftliche Verpflichtung, die Betroffenen bestmöglich zu unterstützen und zu begleiten.“
Kontakt: Iris Hölling, Geschäftsführerin Wildwasser e.V., 030/48628232 geschaeftsfuehrung@wildwasser-berlin.de
Presseinformation des Abgeordnetenhauses von Berlin
Louise-Schroeder-Medaille 2014 geht an Wildwasser e.V. Berlin
Parlamentspräsident Ralf Wieland wird in einer Feierstunde am Donnerstag, dem 3.
April 2014, um 18.00 Uhr im Festsaal des Abgeordnetenhauses von Berlin die
Louise-Schroeder-Medaille an Wildwasser e.V. überreichen. Das Präsidium des
Abgeordnetenhauses folgt mit seinem Beschluss damit einem Vorschlag des
Kuratoriums „Louise-Schroeder-Medaille“. Die Laudatio wird von der Journalistin
und Moderatorin Dunja Hayali gehalten.
Seit über 30 Jahren arbeitet der Verein Wildwasser Berlin als erste
Facheinrichtung gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen in der
Bundesrepublik. Im Oktober 1983 wurde der Verein in das Vereinsregister
eingetragen. Der Verein unterhält einen Mädchennotdienst mit einer
Krisenwohnung, mehrere Mädchenberatungsstellen, Frauenberatung, einen
Fraueninfoladen und ein Frauennachtcafé, das eine Versorgungslücke von Frauen
in Krisensituationen schließt. Der Mädchennotdienst erhielt bereits im Jahr
2004 den Integrationspreis des Berliner Beauftragten für Integration und
Migration. Der Verein deckt das ganze Spektrum der ambulanten und stationären
Hilfen zur Erziehung ab.
Wildwasser definiert sich als feministischer Verein, in dem sich Frauen für die
Überwindung der Benachteiligung von Mädchen und Frauen einsetzen, für ihr Recht
auf sexuelle Selbstbestimmung und gegen Gewalt in unserer Gesellschaft.
Wildwasser e.V. bietet Mädchen und Frauen Schutzräume, indem es den Zugang für
Männer und Frauen, die Gewalt ausüben, ausschließt.
Hatun Sürücü Preis 2014
Wir gratulieren der Krisenwohnung des Mädchennotdienst zum 1. Platz des Hatun Sürücü Preises, der am 13.2.2014 im Festsaal des Abgeordnetenhauses von Anja Kofbinger verliehen wurde. Die Stifterin des Preises Renate Künast wurde per Videobotschaft zugeschaltet. Die Begründung verlas Irina Leichsenring, die Bereichsleiterin Jugendhilfe von Wildwasser e.V. nahm den Preis entgegen und bedankte sich vor allem bei den Mitarbeiterinnen, die die Arbeit der Krisenwohnung im Alltag zu dem machen, was sie ist.
Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung der Arbeit der Krisenwohnung von Wildwasser e.V.
Link zum Artikel über die Preisverleihung: LINK
Pressemitteilung
Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande an Brigitte Hauschild
Wildwasser e.V. gratuliert Brigitte Hauschild zur Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihr als Anerkennung für ihre Verdienste „im Bereich Prävention und Bekämpfung von sexuellem Missbrauch in Lateinamerika“ stellvertretend für den Bundespräsidenten Joachim Gauck durch die Staatssekretärin Sigrid Klebba im Januar 2014 überreicht wurde.
Brigitte Hauschild hat einige Jahre ehrenamtlich bei Wildwasser im Frauenladen der Selbsthilfe und Beratung mitgearbeitet und sich vielfältig gegen sexualisierte Gewalt engagiert. Während dieser ehrenamtlichen Tätigkeit in Berlin hat sie sich bereits darauf vorbereitet, die Idee der Selbsthilfegruppen für Frauen, die in ihrer Kindheit sexuell missbraucht wurden, in Nicaragua anzubieten. Dabei war der von Wildwasser e.V. entwickelte Leitfaden für Selbsthilfegruppen, der von ihr übersetzt wurde, ein wichtiges Werkzeug.
Daraus ist die Fundación Aguas Bravas Nicaragua (ABN) entstanden, wo heute 6 Frauen hauptamtlich arbeiten. ABN ist ein Projekt, das mit einem betroffenenkontrolliertem Ansatz arbeitet und derzeit 6 Selbsthilfegruppen in verschiedenen Regionen des Landes begleitet. Mehr als 20 Gruppen sind seit Gründung von ABN entstanden.
ABN ist inzwischen nicht nur eine Organisation, die betroffenen Frauen einen Raum bietet, ihr Schweigen zu brechen und ihre Geschichte aufzuarbeiten, sondern ist im Bereich von Weiterbildung über die Folgen sexualisierter Gewalt in der Kindheit tätig. Jedes Jahr werden ca. 25 Psychologinnen fort- und weitergebildet und an zwei Universitäten führt ABN auf Anfrage Unterrichtseinheiten zu dem Thema durch. ABN wird darüber hinaus per Email von betroffenen Frauen aus vielen Ländern Lateinamerikas als Möglichkeit genutzt sich mit anderen betroffenen Frauen auszutauschen.
Wir freuen uns über diese Anerkennung des beeindruckenden unermüdlichen Engagements von Brigitte Hauschild, und damit auch von den anderen Mitgründerinnen in Nicaragua gegen sexualisierte Gewalt und gratulieren ihr herzlich.
Brigitte Hauschild steht für Interviews zur Verfügung. Kontakt: 017696371270.