Selbsthilfe und Beratung
Beratung
»Ich erinnere mich an nichts, aber irgendwie…«
»Ich habe das immer so weggesteckt, aber jetzt kommt das alles wieder hoch…«
»Ich möchte so gerne wieder frei sein…«
So oder ähnlich beginnen viele Gespräche in der Beratungsstelle. Es geht um die Folgen der, als Mädchen* erlebten, sexuellen Gewalt. Es geht um Erinnerungen, um aktuelle Probleme und Belastungen, um das Ziel, die erlebte sexuelle Gewalt hinter sich zu lassen und darum, welche weiteren Schritte hilfreich sind.
Im Zentrum der Arbeit steht der jeweilige Mensch mit seinen ganz individuellen Fähigkeiten und Potentialen.
Ziel der Beratungsarbeit ist, dass alle zu ihrem eigenen Sprechen über die sexuelle Gewalt finden und es geht um das Auffinden der eigenen Handlungsmöglichkeiten und Handlungsspielräume, um ein Wegbewegen von Passivität, Ohnmacht und Ausgeliefertsein.
Selbsthilfegruppen
In einer Selbsthilfegruppe zu arbeiten bedeutet, sich aus der Isolation heraus zu begeben und in Austausch zu treten mit anderen Betroffenen. Die Gruppe bietet die Möglichkeit, Themen, die in Zusammenhang mit der erlebten Gewalt auftauchen, in der Gruppe zu besprechen. Sie bietet die Möglichkeit, sich gegenseitig zu bestätigen und Unterschiede zu erkennen. Und sie bietet die Möglichkeit das eigene Verhalten im Gruppenprozess zu überprüfen und Alternativen auszuprobieren z.B. in Bezug auf
- Sich Raum nehmen;
- Konflikte austragen;
- Kompromisse aushandeln…;
- Grenzen setzen.
In der Selbsthilfegruppe können alle Einzelnen Rahmen, Struktur und Inhalte der Gruppe mitgestalten und lernen, Verantwortung für sich und das Geschehen zu übernehmen.
Wir organisieren die Gruppengründung und helfen beim Kennenlernen. Dann arbeitet die Selbsthilfegruppe geschlossen und eigenständig weiter. Bei Bedarf kommen wir in die Gruppe, um z.B. bei Konflikten zu vermitteln.
Themenzentrierte und angeleitete Gruppenangebote
Wir bieten feste angeleitete Gruppen und offene Gruppenangebote.
In einer festen angeleiteten Gruppe gibt es die Möglichkeit, sich mit einem vorgegebenen Thema auseinanderzusetzen. Es gibt dazu Anleitung in Form von verschiedensten kreativen, kognitiven und systemischen Methoden.
In einem offenen themenbezogenen Gruppenangebot gibt es die Möglichkeit, sich dem Thema sexueller Gewalt und anderen Betroffenen anzunähern.
Unsere aktuellen Gruppenangebote sind hier zu finden
Pandemiebedingte Maßnahmen
in der Beratungsstelle der wildwasser selbsthilfe & beratung
07/2020
Liebe Besucher:innen der Beratungsstelle,
wir möchten das Risiko einer Ansteckung möglichst geringhalten. Außerdem müssen wir Auflagen erfüllen, um Menschen in unseren Räumen empfangen zu dürfen. Deshalb möchten wir Ihnen/Euch folgendes mitteilen:
1. Bitte die Beratungsstelle mit Mund-Nasenschutz betreten und verlassen.
2. Bei Ankunft bitte die Hände desinfizieren oder mit Seife waschen. Desinfektionsmittel gibt es im Eingangsbereich. Die Möglichkeit zum Händewaschen mit Seife besteht im Bad.
3. Jede Person erhält einen Zettel und Umschlag zum Hinterlegen der Kontaktdaten. Der Umschlag wird datiert und – im besten Falle – verschlossen 4 Wochen aufbewahrt und anschließend vernichtet. Nur falls es einen Infektionsfall gibt, werden die Kontaktdaten zur Benachrichtigung und nach Vorgaben des Gesundheitsamtes verwendet.
4. Die Stühle sind mit ausreichendem Abstand (1,5 – 2 Meter) platziert, so dass Gespräche und Treffen – je nach Absprache – auch ohne Mund-Nasenschutz stattfinden können.
5. Wir bedauern es sehr, aber wir werden Ihnen/Euch vorerst keine Getränke anbieten – und bitten Sie/Euch darum, sich/Euch bei Bedarf selbst zu versorgen.
6. Während der Gespräche und Treffen sind die Fenster geöffnet. Auch sonst wird viel gelüftet.
7. Menschen, die Krankheitssymptome haben, möchten wir bitten, nicht in die Beratungsstelle zu kommen. Das gilt auch bei leichten Symptomen wie Erkältung, Bauchbeschwerden, Kopf- und Gliederschmerzen.
8. Wer nach dem Besuch der Anlaufstelle an Covid19 erkrankt/positiv getestet wird, muss uns dies bitte umgehend mitteilen.
Herzlichen Dank für Ihre/Eure Kooperation!